Moleskin
-der Begriff stammt aus dem Englischen:
mole, der Maulwurf
skin, das Fell
Moleskin= Maulwurfsfell
Wer schon einmal das Gl hatte, einen Maulwurf leibhaftig zu "begreifen", der
kennt das samtartige und edle Fell dieses Tieres. Es erscheint schon seltsam, daߠein
unterirdisch lebendes, sich G䮧e und Hen bauendes Gesch, ein derartig weiches,
widerstandsf䨩ges und auch noch sauberes Fell besitzt. Die Namensgebung dieses Baumwollgewebes verdient also
Respekt, sofern das Moleskingewebe den Anspren eines Maulwurfes gerecht werden
kte:
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen:
Moleskin ist heute nicht mehr gleich Moleskin. Je
nach verwendeter Baumwollfaser, z.B. kurz- statt langstapelig, manuell geernet oder
maschinell, aber auch durch Sorte und Klima, unterscheiden sich die Qualit䴥n.
Ist die Faser minderwertig, ist das gesponnene
Produkt nicht besser. Auch die Herstellung des Garnes l䟴 qualitativen Spielraum -nicht
nur bei der Zuweisung als Kette oder Schu߮
Langstapelige Baumwollfasern ken fein
ausgesponnen werden und ergeben so ein des, aber widerstandsf䨩ges Garn.
Daher schreibt die BW-TL-Norm vor:
"gute und langstapelige
Qualit䴠nordamerikanischer
Provenienz oder gleichwertige, gek䭭t"
Jeansstoffe bestehen oft aus 13,5 oz. schwerem Garn,
gutes Moleskingewebe aus lediglich 8 oz. schwerem Garn.
Das heiߴ: Garne fMoleskingewebe sind
wesentlich der als Garne fJeansstoffe. Wer kennt nicht seine gute alte
Jeans, die an den Beinenden ausfranst
-in dicken, breiten F䤥n.
Bei der Verwendung von deren Garnen wird
natich auch wesentlich mehr Garn feinen Stoff bengt, als bei Einsatz dickerer
Garne -die Produktion ist kostspieliger.
Die Maߥinheit fdie Garnst䲫e wird in tex
gemessen:
Das internationale tex-System ist ein
Gewichtsnummerierungssystem
(tex = Gewicht in Gramm je 1000 m Laufl䮧e, d.h. 1 tex = 1g/km [s.a.DIN 60905-1]).
Es dient zur Feinheitsbezeichnung textiler Garne, Fasern, Zwirne etc. Je hr die
tex-Zahl, desto grr ist das Garn. Das tex-Zeichen wird immer hinter die jeweilige
Nummer gesetzt, z.B. 140 tex, bei Zwirnen wird der Schr䧳trich [ / ] durch ein
Multiplikationszeichen [ x ] ersetzt. 140 tex x 2 besagt: es werden 2 Garne von je 70
tex miteinander verzwirnt.
Die TL-Norm schreibt vor:
Kette: 20 tex x 2
Schuߺ 50 tex
Bei dem Garn fden
Kettfaden handelt es sich also um einen gezwirnten Faden.
Bis jetzt haben wir aber lediglich unser gutes und
des Garn fden Schuߦaden und das noch dere Zwirn fden Kettfaden.
Um ein festes Stchen zu
bewerkstelligen, wird eine Mindestanzahl an F䤥n im fertigen Gewebe bengt.
Daher verpflichtet die TL-Norm, eine definierte
Anzahl von Garnen im laufenden Meter Gewebe (Fertiggewebe) zu verwenden.
Das Rips-Moleskingewebe muߠim
laufenden cm fertig aufgereten Stoff in Kettrichtung (vertikal) 30 (gezwirnte)
F䤥n ausweisen, in Schu߲ichtung (horizontal) sogar 36 F䤥n.
Um jede Phantasie in der Herstellung nach o.a.
Kriterien einzugrenzen, schreibt die TL-Norm dem Weber auch die Reiߦestigkeit des
fertigen Gewebes vor:
Moleskingewebe muߠin
Kettrichtung eine Reiߦestigkeit von 850 N (vertikal) und in Schu߲ichtung von 1150 N
(horizontal) garantieren.
Auߥrdem wird eine gewisse Flexibil䴠des Stoffes verlangt:
Das Stchen muߠsich also dem
Tr䧥r anpassen, nicht umgekehrt;
eine Mindestdehnung in vertikaler Richtung von 10% wird verlangt, w䨲end in horizontaler
Richtung sogar 20% Dehnf䨩gkeit das Maߠder Dinge bedeutet.
Natich wird auch das Gewicht des fertig
aufgereten Stoffes vorgeschrieben:
Moleskingewebe: 300 gr/qm
(Rohweiߧewebe)
Und damit dieses Gewicht auch wirklich durch die
Garne zustande kommt, und nicht durch "sp䴥re" Nachbehandlung, erfolgt die
n䣨ste Vorgabe:
Durch Appretur max.
zul.Gewichtszunahme 2% des Rohgewichtes, max. Gewichtszunahme des fertigen, gef䲢ten
Gewebes: 5%.
Und last -not least:
Es wird vorgeschrieben, inwieweit sich die Maߥ von Kette und Schuߠim fertigen Gewebe
䮤ern den:
Maߤnderung von Kette und Schuߍ
im fertigen Gewebe: max +/-2%,
d.h. 10 x 10 cm Gewebe den max. 10.02x10.02 cm gross sein.
Nun haben wir die wesentlichen
Bedingungen fdie Herstellung des TL-Norm gerechten Bundeswehrmoleskinstoffes erfahren.
Sind alle Provenienzen schlie߬ich vorhanden, gilt
es das Moleskin zu weben:
Die Bindung entscheidet nun die Qualit䴺 Unter
Bindung versteht sich die Webart, das Zusammenfn von Kette und Schuߠzum
"Rohstoff". Die horizontalen (Schuߩ und vertikalen Garne (Kette) werden
abwechselnd unter- und reinander liegend verbunden.
Die simpelste Bindung, die
Leinwandbindung
Stellen Sie sich parallel aufgestellte Kettf䤥n (vertikal) vor.
Der Schuߦaden wird nun horizontal r den ersten
Kettfaden gelegt, dann unter den zweiten Kettfaden
geft, anschlieߥnd wieder r den dritten
Kettfaden.....usw.
Die g䮧igste Bindung ist wohl
die Krbindung
Stellen Sie sich wieder parallel aufgestellte
Kettf䤥n (vertikal) vor.
Im Gegensatz zur Leinwandbindung muߠeine
Krbindung Flottungen aufweisen, bei der in mindestens einem der beiden Fadensysteme
eine Flottung r mindestens zwei F䤥n vorliegt, die um mindestens einen Faden
stufenweise versetzt ist.
Aus diesem Webgebilde ergibt sich das bekannte diagonale Webmuster, hervorgerufen durch
die Bindungspunkte.
Krbindungen kommen mit einer
Fadendichte ab 10 F䤥n/cm aus.
Die Verwendung dicker, kurzstapeliger Garne ist
daher bei Krbindungen mich. Die Anzahl der Kett- und Schuߦ䤥n ist in der
Fl䣨e gering.
Eine Flottung bildet
sich, indem z.B. der (Schuߩfaden nicht abwechselnd r- und unter dem (Kett)faden
geft wird, sondern mindestens zwei (Kett)f䤥n
gleichm䟩g unter bzw. rl䵦t.
Die Kett-Atlasbindung ist nun
Grundlage des Moleskinstoffes
Bei dieser speziellen Atlasbindung werden Flottungen
und Einzelbindungen in einem sich wiederholenden Muster eingesetzt. Wesentlich ist f
die Qualit䴳anforderung der Bundeswehr ist eine 6-bindige Ausfung, d.h. erst alle
sechs Kett- und Schussf䤥n wiederholt sich das Muster. Dies ft zu einem 䵟erst
widerstandsf䨩gen Gewebemuster. Erst diese Musterung erlaubt ausgepr䧴e Flottungen.
Und Flottungen sind eine
Grundvoraussetzung fweiche und geschmeidige Stoffe.
Die hohe Garndichte von Kett- und Schuߦ䤥n bei
diesem Kett-Atlasgewebe unterstt die Stabilit䴠des Gewebes und macht den Stoff
winddicht.
Wie schon ausgeft ist der Kettfaden gezwirnt,
bestehend aus zwei den F䤥n. Selbst dieser gezwirnte Faden ist noch um 20% der
als der Schuߦaden, mit einer um ca. 10% hren Reiߦestigkeit.
Durch die unterschiedliche Garnst䲫e entsteht das Rips-Moleskin, welches besonders weich
und komfortabel ist.
Nun ist das Gewebe im Prinzip fertig und wartet auf
die Weiterverarbeitung. |